Bei der craniosacralen Therapie handelt es sich um eine manuelle Behandlungsform, bei der vor allem auf den dritten Kreislauf im Körper des Pferdes eingegangen wird.
Neben dem Herz- und dem Lungenkreislauf gibt es den dritten Kreislauf, der im Körper pulsiert. Bei diesem dritten und meist wenig beachteten Kreislauf handelt es sich um die rythmische Pulsation der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit. der sog. primäre Atemmechanimsius (PAM).
Entgegen der allgemein verbreiteten Annahme sind die Schädelplatten eines Säugetieres auch im erwachsenen Alter nicht fest verwachsen, sondern können sich in ihrem geringen Rahmen entlang der Nähte der Schädelkalotte verschieben und bewegen. Im normalen Zustand erfolgt diese geringe Bewegung automatisch mit der Pulsation des PAM.
Kommt es zu einer Störung dieser Beweglichkeit und wird so die Pulsation gestört kann dies vielfältige Auswirkungen haben.
Beim Menschen äußert sich so etwas oft durch Kopfschmerzen. Im Gegensatz zum Menschen kann das Pferd jedoch keine Äußerung über drückende Kopfschmerzen oder stumpfes Pochen im Schädel machen.
Da dies meist kein stechender oder punktueller Schmerz sondern mehr ein sich konstant einschleichender Druck ist, bauen sich die Auswirkungen meist über längere Zeit auf, bis sie ein wirklich bemerkbares Bild ergeben. So kann es sein, dass das Pferd zunehmenden in sich gekehrter wird, bis es kaum noch an seiner Umwelt teil nimmt oder zunehmend und unerklärbar schreckhaft wird.
Da der drückende Kopfschmerz die Aufmerksamkeit des Pferdes nach Innen zieht und die Wahrnehmung der Aussenwelt schwieriger macht werden kleine Dinge zu erschreckenden Monstern, da z.B. ungewöhnliche Schatten oder Türen in der Bande erst bemerkt werden, wenn das Pferd kurz davor ist. Normalerweise würde die „gruselige“ Stelle bereits viel früher bemerkt werden können und das Pferd könnte sich darauf vorbereiten, dass dort etwas ungewöhnliches ist. Durch den Kopfschmerz in sich zurück gezogen bemerkt es Schatten oder Tür im Zweifelsfall erst, wenn es bereits direkt daneben ist und erschreckt sich so.
Bei der Craniosacralen Therapie wird geprüft ob der dritte Kreislauf gestört ist und mittels manueller Methoden wird der Fluss wieder hergestellt. Da die Störung sich oft erst nach einiger Zeit äußert benötigt es meist mehrerer Behandlungen bis der „normale“ Zustand wieder her gestellt wird.
Das eigentliche Wesen des Pferdes wird hier natürlich nicht geändert, lediglich durch die Störung verursachte Verhalten werden so wieder verschwinden.
Wie kann es zu einer solchen Störung kommen?
Wie genau es immer im einzelnen dazu kommt, das eine solche Blockade entsteht ist natürlich nicht zu sagen, aber alle Vorkommnisse, in denen besonderer Druck auf die Schädelkalotte ausgeübt wird sind natürlich prädestiniert, wie z.B wenn:
– sich das Pferd nach hinten ins Halfter geworfen hat
– sich mit dem Halfter vom Strick losgerissen hat
– sich aus irgend einem Grund den Kopf angeschlagen hat